Die entfernungen anderer Sonnensysteme ist nicht relevant oder spielt keine große rolle mehr sondern die Existenz von Exoplaneten und Entdeckung einer zweiten Erde (Leben) ist maßgebend!
In einer Entfernung von 2000 Lichtjahren strahlt ein heller Stern, ähnlich unserer Sonne, und dieser wird vermutlich von einem Planeten umkreist, der große Ähnlichkeit mit der Erde haben soll. Und schon beginnen die Spekulationen: Sind wir in den Unweiten der Galaxie doch nicht allein? Bisher ist noch nicht gesichert, ob die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa in dem anderen Sonnensystem tatsächlich einen erdähnlichen Planeten gefunden hat, denn die Faktenlage ist noch dünn.
Die Suche nach einer "anderen" Erde begann vor rund eineinhalb Jahren, als die Nasa ihr Weltraumteleskop "Kepler" auf eine Mission schickte. "Kepler" sollte Ausschau halten nach extrasolaren Planeten, kurz Exoplaneten genannt. Das sind Himmelskörper, die nicht unter dem gravitativen Einfluss unserer Sonne stehen, also in anderen Sonnensystemen liegen. 1992 konnten erstmals zwei Exoplanten nachgewiesen werden, die in einem anderen Sonnensystem einen Pulsar, einen schnell drehenden Stern, umkreisen.
"Kepler" beobachtet seit März 2009 einen festen Ausschnitt des Sternenhimmels mit etwa 150 000 Sternen. Bei der Auswertung der Bilder und Daten, die "Kepler" liefert, entdeckte der Astrophysiker Matthew Holman jetzt die minimale Verdunklung eines Sterns, die ihm und seinem Forscherteam Rätsel aufgibt. Wer oder was wirft Schatten auf den Stern? Eine solche Verdunkelung entsteht, wenn Planeten von der Erde aus gesehen an ihrem Heimatstern vorüberziehen. "Diese Verdunkelung kann der Hinweis auf ein Planetensystem mit einem erdähnlichen Planeten sein", schreibt der Astrophysiker Holman vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik in Cambridge. Er soll ungefähr eineinhalb Mal so groß sein wie die Erde, aber ideale Voraussetzungen für Leben herrschten dort nicht. Die Entfernung, mit der dieser Planet "seine" Sonne umrundet, ist so gering, dass auf dem vermuteten Planeten eine gewaltige Hitze herrschen muss - schätzungsweise liegt die Oberflächentemperatur bei 1900 Grad.
Fest steht nach Berechnungen der Wissenschaftler, dass das rätselhafte Gebilde, das den Schatten wirft, seinen sonnenähnlichen Stern namens Kepler-9 in nur 1,6 Tagen umkreist. Der Fund ist allerdings noch mit Fragezeichen versehen. So werde derzeit genau untersucht, ob es sich tatsächlich um einen Planeten handele - was sehr wahrscheinlich sei. "Um ganz sicherzugehen, muss ausgeschlossen werden, dass es sich um eine optische Täuschung handelt, die ein anderer Stern verursacht", sagte Studienleiter Holman.
Die Existenz zweier anderer Planten, die um den gleichen Stern wie der vermutete Erdplanet kreisen, konnte das Teleskop jedoch einwandfrei bestätigen. Somit ist dieses neue Sonnensystem das erste bislang unbekannte System mit mehr als einem Planeten, dessen Existenz mithilfe des "Kepler"-Teleskops bestätigt wurde. Es handele sich um zwei extrem heiße Planeten von der Größe des Saturns. Die Forscher nennen sie Kepler 9b and Kepler 9c. Sie kreisen schnell um ihre Heimatsonne: Der eine braucht dafür 19 Erdentage, der andere 39. Ausführlich berichten die Forscher im Fachjournal "Science" über die Entdeckung der zwei, möglicherweise sogar drei Planeten.
Die Mission des "Kepler"-Teleskop ist mit dieser Entdeckung noch nicht beendet. Mindestens dreieinhalb Jahre lang soll es die 150 000 Sterne in der Milchstraße ins Auge fassen und nach Gesteinsplaneten absuchen, auf denen es Voraussetzungen für Leben geben könnte. Nicht nur die amerikanische Raumfahrtbehörde sucht nach Exoplaneten. Bereits am Dienstag hatte die Europäische Südsternwarte (ESO) berichtet, dass Astronomen 127 Lichtjahre von der Erde entfernt das vermutlich planetenreichste ferne Sonnensystem aufgespürt hätten. Die Sonne HD 10180 wird von fünf, vielleicht sogar sieben Planeten umkreist. Unser Sonnensystem hat acht Planeten.
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