Nahezu jeder vierte sonnenähnliche Stern in der Milchstrasse wird von Begleitern in Erdgrösse umkreist, nehmen Planetenjäger an.
Fast 500 Exoplaneten — also Planeten, die um eine Sonne ausserhalb unseres eigenen Systems kreisen — haben die Astronomen bisher entdeckt. Bei diesen extrasolaren Planeten handelt es sich aber in aller Regel um lebensfeindliche Gasriesen, die in der gleichen Liga spielen wie der Jupiter oder der Saturn in unserem Sonnensystem.
Erdähnliche Himmelskörper, die in Grösse und Aufbau unserem Heimatplaneten ähneln, wurden bisher kaum gefunden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie mit den derzeit verfügbaren technischen Möglichkeiten kaum zu identifizieren sind. Exoplaneten, auch die Gasriesen darunter, lassen sich nicht direkt beobachten, sondern nur durch die Wirkungen, die sie auf ihr Zentralgestirn ausüben. So verursachen sie durch ihre Gravitationswirkung winzige Abweichungen in der Bahn ihrer Sonne. Aus diesem Grund war bisher unklar, wie viele solcher «Erd-Zwillinge» es geben könnte.
Je kleiner, desto häufiger
Astronomen der NASA und der Universität von Kalifornien in Berkeley haben nun in einer fünfjährigen Mammutuntersuchung den Weltraum in einem Umkreis von 80 Lichtjahren um die Erde nach Exoplaneten abgesucht und die entdeckten Planeten in fünf Grössenklassen eingeteilt. Insgesamt seien 166 Sonnen entdeckt worden, die von Planeten von dreifacher bis tausendfacher Erdmasse umkreist werden, schreiben die Autoren in ihrer Studie, die heute im Wissenschaftsmagazin «Science» veröffentlicht wurde.
Zur Überraschung der Planetenjäger zeigte sich dabei ein klarer Trend: Kleine Planeten waren häufiger als grosse. Der Astronom Andrew Howard von der Universität von Kalifornien in Berkeley veranschaulicht den Sachverhalt so: «Wir untersuchten Planeten vieler verschiedener Massen — das ist ähnlich wie das Zählen von Brocken, Steinen und Kieseln in einem Canyon — und fanden dabei mehr Steine als Brocken und mehr Kieselchen als Steine.»
46 Milliarden «Erdzwillinge»
Gasriesen wie Jupiter stellten nur gerade 1,6 Prozent der Exoplaneten. Bereits mehr — nämlich 6,5 Prozent — waren Planeten von zehn- bis dreissigfacher Erdmasse. Auf so genannte «Super-Erden», Planeten von drei- bis zehnfacher Erdmasse, entfielen 11,8 Prozent. Daraus schlossen die Forscher, dass die erdgrossen Exoplaneten, die sich mit erdbasierten Technologien bisher nicht nachweisen lassen, noch häufiger sind.
«Erdgrosse Planeten sind in unserer Galaxie wie Sandkörner auf einem Strand – sie sind überall», schwärmt Howard. Mindestens 23 Prozent «Erd-Zwillinge», schätzen die Astronomen, könnte es bei sonnenähnlichen Sternen geben. Allein in der Milchstrasse mit ihren rund 200 Milliarden Sternen würden sich somit mindestens 46 Milliarden erdgrosse Planeten tummeln.
Verteilung der Grössenklassen von Exoplaneten
(Bild: NASA)
Sonntag, 31. Oktober 2010
Denver stimmt über Bildung einer «UFO-Kommission» ab
Washington – Wenn eines Tages Außerirdische auf der Erde landen sollten, könnte die Stadt Denver im US-Staat Colorado bestens vorbereitet sein. Bei einem Volksentscheid am kommenden Dienstag stimmen die Einwohner darüber ab, ob in ihrer Stadt eine «Kommission für außerirdische Angelegenheiten» gegründet wird. Das berichtet das «Wall Street Journal». Am Rande der Kongresswahlen am kommenden Dienstag stehen in den gesamten USA rund 160 Volksentscheide an.
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