Die US-Raumsonde Voyager 1 hat nach einer Flugzeit von 34 Jahren die Grenze unseres Sonnensystems erreicht, 11 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Damit steht sie nun vor dem Sprung in den interstellaren Raum. So weit ist noch nie zuvor ein von Menschen geschaffenes Objekt in die Tiefen des Alls vorgedrungen - und Voyager fliegt weiter.
Am 5. September 1977 hieß es „Liftoff" für Voyager 1. Die Sonde wurde damit rund zwei Wochen nach ihrer Schwestersonde „Voyager 2" ins All geschossen. Trotz ihres gleichen Namens ähnelten sich ihre Aufgaben nur im Ansatz: Beide Sonden sollten zunächst Jupiter und Saturn anfliegen. Im weiteren Verlauf der Mission würde Voyager 2 dann Kurs in Richtung der äußeren Gasriesen Uranus und Neptun nehmen, während Voyager 1 aus der Ebene ausbrechen sollte, in der die Planeten um unsere Sonne kreisen, um unser Sonnensystem auf diesem Weg so schnell wie möglich zu verlassen.
Wenn die NASA recht behält, wird der Rekordhalter noch mindestens zehn Jahre lang Daten aus den Tiefen des Alls zur Erde funken. Dabei ist die Geschichte von Voyager 1 aber schon jetzt mehr als beeindruckend
Obwohl ihre Schwestersonde Voyager 2 zuerst gestartet wurde, ist es Voyager 1, die als erstes, von Menschen geschaffenes Objekt den Raum zwischen den Sternen erreichen wird. Gerade ist sie in die "Zone der Stagnation" eingetaucht, in dem der Sonnenwind immer schwächer wird und auf hochenergetische Teilchen aus dem interstellaren Raum trifft. Fast 17,5 Milliarden Kilometer hat die Sonde in den vergangenen 34 Jahren zurückgelegt, um diesen Punkt zu erreichen. Wie lange es noch dauert, bis Voyager 1 den Einflussbereich der Sonne komplett verlassen hat, kann nur vermutet werden: einige Monate, vielleicht auch Jahre. Wichtig ist nur: Wir werden daran teilhaben, denn Voyager ist nach wie vor aktiv und hält Kontakt zur Bodenstation.
Der Raumsonde gelangen spektakuläre Aufnahmen in unseren Sonnensystem von Planeten und des gewaltigen Wirbelsturms, der mit rund 600 km/h auf der Oberfläche des Jupiters seine Bahnen zieht. Dieser allein ist in seinem Durchmesser bereits größer als der gesamte Planet Erde. Auf dieser Nahaufnahme erinnert die zerstörerische Naturgewalt allerdings mehr an ein Gemälde.
Als nächste Etappe auf ihrer Tour stand nun der Planet Saturn auf dem Programm von Voyager 1. Saturn ist mit einem Äquatordurchmesser von knapp 121.000 Kilometern der zweitgrößte Planet unseres Sonnensystems und hat mehrere, für ihn charakteristische Ringe. Ähnlich wie der Jupiter besitzt Saturn eine große Zahl an Monden, 62 wurden bis heute entdeckt. Die größten und bekanntesten sind Titan, Rhea, Dione, Tethys und Iapetus.
Und die Reise der Voyager 1 geht weiter ins ungewisse und in die unendlichen
Weiten des Alls.Und wenn sie mal in Zukunft von einer fremden Zivillisation im überwachten Raumsektor einer Raumschiff Patrouille aufgespürt wird und eingefangen wird hat sie ihre Bestimmung als Botschafter unserer Erde und Mission erfühlt.
Freitag, 9. Dezember 2011
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