Moskau. Kirsan Iljumschinow, das langjährige und reichlich schillernde Oberhaupt der südrussischen Republik Kalmückien, war 1997 auf einem außerirdischen Raumschiff zu Besuch. Details erzählte er in einer Talkshow.
Auch ganz ohne UFO-Erfahrungen: Iljumschinow ist wohl die exotischste Erscheinung unter den Oberhäuptern der über 80 russischen Regionen. Seine bitterarme Steppenrepublik regiert er seit 1993 mit harter Hand, er selbst zelebriert sich mit Rolls-Royce und seinem Chefposten beim Weltschachverband FIDE als Mann von Welt.
Wer wird neues Oberhaupt von Kalmykien?
Im Herbst läuft seine fünfjährige gegenwärtige Amtszeit ab – dem Kreml stellt sich damit die Frage, wer in der Hauptstadt Elista die einzige vorrangig buddhistische Region Europas regieren soll.
Um Iljumschinow ist es in den letzten Jahren eher still geworden, aber jetzt such er wohl deshalb verstärkt die Öffentlichkeit: Gestern Abend war er im 1. Kanal zu Gast bei Wladimir Posner, dem wohl bekanntesten Talkmaster Russlands.
Posner eröffnete das Gespräch mit einer direkten Frage nach Iljumschinows UFO-Erlebnis – und bat um Details. Laut Iljumschinow soll sich sein Kontakt mit Außerirdischen an einem Samstag im September 1997 zugetragen haben. Seinerzeit habe er davon auch in einem Interview der BBC berichtet.
Diplomatischer Small Talk per Telepathie
Iljumschinow erzählte, er habe in seiner Moskauer Wohnung geschlafen, als sich die Balkontüre öffnete und er hinaus gebeten wurde. Vom Balkon habe eine halbtransparente Röhre weggeführt. In dem Raumschiff angekommen, hätten Personen „in gelben Raumanzügen“ bei ihm Proben entnommen, dann aber freundlich bei einer Führung das Schiff gezeigt und ein Gespräch geführt – „das lief wohl per Gedankenübertragung“.
Auf Iljumschinows Frage, warum sich die Besucher aus dem All nicht auf der Erde im Fernsehen zeigen würden, sagten sie, sie seien „dafür noch nicht bereit“.
Entourage suchte den Republik-Präsidenten vergeblich
Iljumschinow erklärte, er glaube in vollem Ernst daran, dass dies wirklich geschehen sei – unter anderem, weil er dafür Zeugen habe: Am nächsten Morgen seien sein Fahrer, ein Minister seiner Regierung und ein Assistent in seine Wohnung gekommen, um ihn abzuholen. Der Präsident war aber spurlos verschwunden. Seine Kleidung und sein Telefon lagen am Platze, nur die Türe des Balkons („oberste Etage“) im Schlafzimmer stand offen.
Etwa eine Stunde lang hätte das Trio in der Wohnung gesessen, Bekannte angerufen und überlegt, was weiter zu tun sei – bis er zu ihrem Schrecken plötzlich aus dem Schlafzimmer in die Küche kam und nach einem Rührei verlangt habe, erzählte Iljumschinow.
Er habe seinen Mitarbeitern dann von seinen nächtlichen „Traum“ erzählt – und gemeinsam habe man das Geschehen versucht logisch aufzuarbeiten. Laut Iljumschinow habe es keine andere Möglichkeit gegeben, als dass er aus dem Raumschiff über den Balkon in seine Wohnung zurückgekehrt sei.