Sonntag, 18. Januar 2015
Neue Snowden-Dokumente: Die NSA rüstet zum Cyber-Feldzug
Die Geheimdienste betreiben nicht mehr nur Überwachung und Spionage. Dokumente aus dem Fundus von Edward Snowden, zeigen: Sie wollen die Herrschaft im Internet und bereiten digitale Kriege vor.Normalerweise müssen Praktikanten imposante Lebensläufe vorlegen, ehrenamtliche Arbeit in Sozialprojekten macht sich immer gut. Bei "Politerain" verlangt die Ausschreibung andere Neigungen: "Praktikanten gesucht, die Dinge kaputt machen wollen", heißt es da.
Aber Politerain ist auch nicht das Projekt einer konventionellen Firma, sondern des US-Geheimdienstes NSA. Oder genauer: das Projekt der NSA-Scharfschützen, der Truppe für maßgeschneiderte Computereinbrüche mit Namen TAO (Tailored Access Operations).
Zum Ausforschen fremder Rechner, so wurden Bewerber weiter aufgeklärt, komme die "Manipulation und Zerstörung gegnerischer Computer". Mit dem Programm Passionatepolka beispielsweise soll man "Netzwerkkarten schrotten". Programme wie Berserkr und Barnfire ("Scheunenbrand") sollen Computer mit einer Hintertür versehen oder zentrale Daten löschen. Und TAO-Praktikanten sollten auch fremde Festplatten unbrauchbar machen. Ziel der Ausbildung sei es, "zu lernen, wie ein Angreifer denkt".
Die Job-Ausschreibung ist schon acht Jahre alt, inzwischen ist die "Denkweise eines Angreifers" für die Datenjäger der NSA zum Leitbild geworden. Der Geheimdienst hat es nicht nur auf die totale Überwachung der Kommunikation im Internet abgesehen. Die Digitalspione der sogenannten Fünf-Augen-Allianz aus USA, Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland wollen mehr.
Sie planen Schlachten im Internet, um Computernetzwerke lahmlegen zu können - und damit potenziell alles, was die steuern: Strom- und Wasserversorgung, Fabriken, Flughäfen oder Zahlungsverkehr. So zeigen es streng geheime Dokumente aus dem Archiv des NSA-Whistleblowers Edward Snowden.
Im 20. Jahrhundert entwickelten ruchlose Wissenschaftler sogenannte ABC-Waffen, atomare, biologische und chemische. Es dauerte Jahrzehnte, bis ihr Einsatz reguliert und teilweise geächtet wurde. Für den Krieg im Netz sind nun digitale Waffen entwickelt worden: Für diese D-Waffen gibt es keine internationalen Konventionen. Es gilt das Recht des Stärkeren.
Der kanadische Medientheoretiker Marshall McLuhan hat es kommen sehen, er schrieb bereits 1970: "Der Dritte Weltkrieg wird ein Guerilla-Informationskrieg sein, ohne Trennung zwischen Militärs und Zivilisten." Die Spione bereiten sich genau darauf vor.
In einer NSA-Präsentation heißt es: "Der nächste größere Konflikt wird im Internet beginnen." Die US-Regierung treibt die Aufrüstung mit enormem Aufwand voran. Laut dem unveröffentlichten Haushalt für die US-Geheimdienste wurde 2013 für die Stärkung des Angriffspotenzials in Sachen Computer-Netzwerk-Operationen über eine Milliarde Dollar veranschlagt. Allein für "unkonventionelle Lösungen" wurden zusätzlich 32 Millionen in den Etat gestellt.
Die führenden Geheimdienste und Militärs Weltweit packen ihre Cyber-Waffen aus dem Digitalen Koffern und gehen zum Angriff über ,aber die Militärische NSA hält längst die Führungsrolle inne.
+++Jeder Netznutzer kann einen Kollateralschaden erleiden+++
"Der nächste größere Konflikt wird im Internet beginnen oder hat schon begonnen"
Prost Mahlzeit !